Kies, eine lokale Ressource

Der Rhein und seine Nebenflüsse haben im Laufe von Jahrmillionen viel Gesteinsmaterial aus den Alpen in die Ebenen getragen. Der dabei abgelagerte Kies stellt eine wertvolle Ressource dar. In der Region Basel umfassen Kiesgruben eine Fläche von rund 800 Hektar. Ob zerkleinert oder im Rohzustand ist der Kies eine wichtige Ressource für den Bau von Strassen und Gebäuden in der Region. An manchen Orten – wie in Blotzheim, Bartenheim oder Sierentz – sind im Zuge des Kiesabbaus Baggerseen entstanden. Die Kiesgruben bieten ein grosses Potenzial für die Gestaltung der Landschaft, die Erholung und die Artenvielfalt in der trinationalen Region. Ihre effiziente Bewirtschaftung ist eine Herausforderung für die Zukunft.

Copyright: IBA Basel

Ehemalige Kiesgrube - Copyright: Société d’Histoire de Saint-Louis – Les Amis du Patrimoine – Paul-Bernard Munch: Bourgfelden – la grande histoire d’un petit village, p.115

Kiesabbau

Im Gebiet zwischen Saint-Louis/Bourgfelden und Hégenheim wird die Kiesgrube zu einem Landschaftspark umgestaltet. Der Kiesabbau wird voraussichtlich bis etwa 2040 fortgesetzt. Der Kies gelangt auf Förderbändern in das Werk der Firma KIBAG am Stadtrand von Basel, in unmittelbare Nähe der französischen Grenze. Ein Teil des gewonnenen Kieses wird für die Herstellung von Beton verwendet. Ein anderer Teil geht direkt an Baustellen in der Region für den Bau und Infrastruktur.

Copyright: Courvoisier

Gestaltung eines Parks aus dem Materialkreislauf und der «Mehrauffüllung» der Kiesgrube

Der Kies wird bis in eine Tiefe von rund 15 Metern abgebaut. Ist die Grube erschöpft, wird sie mit unbelastetem Bodenaushub (Materialien aus dem Aushub lokaler Baustellen) gefüllt.

Im Rahmen des IBA-Projekts Parc des Carrières haben die französischen Behörden eine Mehraufschüttung bewilligt. Das heisst, dass die Kiesabbaufirma die Grube bis zu 2 Meter über die ursprüngliche Geländehöhe hinaus auffüllen darf. Die Aufschüttung wird dann mit einer fruchtbaren Erdschicht, dem sogenannten Humus, gedeckt. Nach der Wiederherstellung wird ein Teil des Kiesgrubengeländes wieder der Ladwirtschaft zugeführt. Ein Teil der Fläche wird in einen Landschaftspark umgewandelt.

Das System der „Mehrauffüllung“ generiert zusätzliche finanzielle Mittel für die Umsetzung der weiteren Phasen des Landschaftsparks (Phasen 2 und 3). Siehe Projektetappen.